Ziel: Die Übertragung der geplanten 3-D-Implantatposition auf den Kiefer ist nicht unproblematisch. Ziel dieser Studie war ein In-vitro-Vergleich zwischen einer dynamischen Echtzeit-Navigation und statischen Implantatschablonen bezüglich der Genauigkeit dieser Übertragung.
Material und Methode: Mittels Überlagerung von prä- und postoperativen DVT-Daten wurden die Abweichungen zwischen den geplanten und den tatsächlichen Pilotbohrerpositionen (dynamische Navigation: Denacam, Fa. mininavident, klassische Implantatschablonen: NobelGuide, Fa. Nobel Biocare, jeweils n = 90) für folgende Parameter ermittelt: Eintrittspunkt, Winkel und Spitze (jeweils 3-D), sowie Tiefe, mesiodistaler bzw. vestibulooraler Eintrittspunkt und Winkel (jeweils 1-D). Zudem wurde der Einfluss des Kiefers (Ober-/Unterkiefer), der Kieferregion (Front-/Seitenzahnbereich) und der Markerposition (ipsi-/kontralateral, nur für Denacam) analysiert (Mann-Whitney-U-Test).
Ergebnisse: Es gab keine signifikanten Differenzen bezüglich des Eintrittspunktes (3-D), des mesiodistalen und vestibulooralen Eintrittspunktes (1-D) und des mesiodistalen Winkels (1-D) (p > 0,05). Die Winkel- und Spitzenabweichung (3-D) war bei Verwendung von Denacam signifikant kleiner (2,16 ± 0,59°, 0,80 ± 0,55 mm, NobelGuide 2,54 ± 1,19°, 1,09 ± 0,56 mm, p = 0,024 bzw. p < 0,0001). Dagegen waren die Abweichungen bei der Tiefe und dem vestibulooralen Winkel (1-D) mit NobelGuide signifikant geringer (1,05 ± 0,50 mm, 1,02 ± 1,16°, Denacam 1,50 ± 0,64 mm, 1.51 ± 0,82°, p < 0.0001). Im Unterkiefer traten signifikant geringere Abweichungen auf (Denacam, 5 von 8 Parametern). Die Kieferregion und die Markerposition hatte keinen Einfluss. Für NobelGuide hatten diese Parameter keinen signifikanten Einfluss.
Schlussfolgerung: Denacam könnte eine vielversprechende Alternative zu statischen Implantatschablonen darstellen.
Schlagwörter: dynamische Navigation, orale Implantologie, Implantatschablone, Operationsschablone, Implantatplanung