In diesem Übersichtsartikel werden Interpositionsosteoplastiken zur vertikalen Augmentation des atrophierten Kieferkamms, die modifizierte interforaminale Sandwichosteoplastik des Unterkiefers und die modifizierte Le-Fort-1-Interposition des Oberkiefers, besprochen. Es zeigte sich in Studien bei 106 Patienten im Oberkiefer ein Implantatüberleben von 96,4 % bei 0,2 mm marginalem Knochenabbau sowie bei 20 Patienten im Unterkiefer von 95,1 % mit 1,0 mm Knochenabbau, jeweils über 5 Jahre gemessen. Der Augmentationshöhengewinn betrug im Oberkiefer nach initialem Remodeling 7,4 mm und im Unterkiefer 8,3 mm. Die Langzeitstabilität lag bei 1,5 mm Augmentationshöhenverlust über 5 Jahre im Oberkiefer und 0,3 mm Höhenverlust über denselben Zeitraum im Unterkiefer. Komplikationen traten in 32 % der Fälle im Oberkiefer auf. Bis auf zwei Augmentatverluste bei Infektion (1,8 %) lagen keine bleibenden Komplikationen vor. Im Unterkiefer lag die Komplikationsrate bei 45 % transienten Komplikationen bei 100 % Augmentationserfolg. Die vertikale Augmentation der zahnlosen Kiefer durch Interpositionsosteoplastiken ist ein sicheres und akzeptiertes Verfahren. Insbesondere jüngere Pateinten sollten daher vor dem Übergang auf die dritten Zähne oder vor einer umfangreichen prothetischen Neuversorgung eines zahnlosen Kiefers über Nutzen und Risiken einer vertikalen Kieferaugmentation aufgeklärt werden.
Manuskripteingang: 24.08.2021, Annahme: 30.09.2021
Schlagwörter: Augmentation, Knochentransplantat, Beckenknochen, Alveolarkammatrophie, Knochenersatzmaterial