Ziel: In der vorliegenden Studie wurde die Wahrnehmung der Gesichtsästhetik auf Profilfotografien untersucht, die in vertikaler und sagittaler Richtung digital modifiziert worden waren. Untersucher waren Studierende der Zahnmedizin, andere Studierende und nicht akademisch Ausgebildete.
Material und Methode: Farbige Profilfotografien eines Mannes und einer Frau wurden digital in sagittaler und vertikaler Richtung verändert. Studierende der Zahnmedizin im Grund- und Hauptstudium, der Medizin im Hauptstudium sowie der Kunst und Ingenieurwissenschaften in höheren Semestern und nicht akademisch Gebildete in verschiedenen Berufen wurden aufgefordert, die Profilfotografien und einen eventuellen Behandlungsbedarf mit einem Fragebogen zu bewerten, der mit Google Forms erstellt worden war.
Ergebnisse: In die Studie wurden 574 Teilnehmende (378 Frauen, 196 Männer) aufgenommen. Alle Gruppen bewerteten das normal-gerade weibliche und männliche Profil als das attraktivste, gefolgt von den konvexen Profilen. Die geringste Attraktivität und höchsten Behandlungsbedarf bescheinigten die Teilnehmenden den konkaven Profilen. Zwischen den Bewertungen der Zahnmedizinstudierenden im Grund- und im Hauptstudium fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Die Bewertungen der Zahnmedizinstudierenden hinsichtlich der Ästhetik wichen signifikant von denen der Studierenden der Ingenieurwissenschaften und der nicht akademisch Gebildeten ab. Die Auswertung nach dem Geschlecht ergab signifikante Unterschiede zwischen den männlichen und den weiblichen Teilnehmern.
Schlussfolgerung: Die Bildung hatte Einfluss auf die Wahrnehmung der Gesichtsästhetik, und Studierende, die ein ästhetisches Fach belegten oder sich im klinischen Studienabschnitt befanden, urteilten kritischer. Das Geschlecht der Teilnehmenden beeinflusste das ästhetische Urteil signifikant.