In der Zahnmedizin und Zahntechnik werden üblicherweise Okklusionskonzepte angewendet, die erdachte Ordnungsprinzipien mit therapeutischer Zielsetzung darstellen. Sie unterscheiden sich in der Regel deutlich von der Gestalt natürlicher Okklusionsbeziehungen. Daher erscheint es ratsam, bei der Notwendigkeit der Rekonstruktion von okklusalen Kontaktflächen bei funktionsgesunden Patienten das bereits adaptierte Okklusionskonzept des Restgebisses sowie den adaptierten Funktionsraum des Unterkiefers zu übernehmen. Es ist nicht die Perfektion der zahntechnischen Ausführung von okklusalen Rekonstruktionskonzepten, die den Schlüssel zu einer gelungenen prothetischen Versorgung darstellt, sondern die enorme Adaptationsfähigkeit des stomatognathen Systems, die jedoch bei einzelnen jüngeren und vielen älteren Patienten eingeschränkt sein kann.
Manuskripteingang: 14.02.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Schlagwörter: Okklusion, Okklusionskonzepte, Rehabilitation, Funktionsraum, Interkuspidation