KOMPETENZ PLUSSeiten: 440-445, Sprache: DeutschWalter, Christian / Ernst, Claus-PeterEs gibt unterschiedliche Agentien, mit denen man Mikroorganismen das Leben schwer machen kann. Hierzu gehören beispielsweise Antibiotika. Dabei handelt es sich um von anderen Mikroorganismen und Pilzen gebildete Substanzen, die Bakterien abtöten (bakterizid) oder zu einer Wachstumshemmung derselben führen (bakteriostatisch). Antibiotika werden aber auch voll-, teilsynthetisch oder gentechnisch hergestellt. In diesem Fall sollte man dann aber korrekterweise nicht von Antibiotika sprechen, sondern von antiinfektiös wirkenden Arzneimitteln. Bei gegen Viren gerichteten Substanzen spricht man von Virustatika und bei gegen Pilze wirkenden Stoffen von Antimykotika. Allen gemein ist ihre spezifische Wirkung, d. h. es kommt zu einer Interaktion mit bestimmten Zielstrukturen der Mikroorganismen. Dies können wie im Falle der Penicilline Enzyme sein, die an der Zellwandsynthese der Bakterien beteiligt sind1.Grundsätzlich hiervon zu unterscheiden sind Desinfektionsmittel. Diese dienen einer Keimreduktion auf primär unbelebten Objekten. In die Gruppe der Desinfektionsmittel gehören auch die in der Medizin eingesetzten Antiseptika, die Wundinfektionen vermeiden sollen. Deren Wirkung ist unspezifisch und beruht auf bestimmten physikochemischen Eigenschaften der Wirksubstanz.