OriginalarbeitSprache: DeutschDie selbständige Einnahme angsthemmender und entspannender Mittel durch den Patienten aus Angst vor einer Operation ist ein bekanntes Phänomen. In einer prospektiven Untersuchung wurden bei 356 Patienten mit Langzeitoperationen (> 3 h) der Alkoholgehalt des Blutes präoperativ gaschromatographisch bestimmt. Bei 39 (10,9 %) der 307 Tumorpatienten konnte Ethanol im Blut nachgewiesen werden. In 2 Fällen war Isopropylalkohol in hoher Konzentration nachweisbar, was auf den Genuß von Desinfektionsmitteln hinweist. Bei den 49 Patienten mit einer Dysgnathiekorrektur wurde in 4 Fällen (8,2 %) Alkohol im Blut nachgewiesen. Da die untere pharmakologische Wirkungsgrenze für Ethanol bereits bei 0,1 - 0,2 g/l liegt,stellt sich unter anderem die Frage nach der Geschäftsfähigkeit der Patienten bei der Auklärung vor der Operation und Narkose und den Risiken einer Analgosedierung für den ambulanten Bereich.