OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer kontrollierten Studie wurde die Eignung von Roxithromycin zur Endokarditis-Prophylaxe überprüft. Je 50 Patienten erhielten randomisiert 1 g Erythromycin bzw. 150 mg Roxithromycin bzw. kein Medikament vor einem zahnärztlichen Eingriff (Zahnextraktion bzw. intraligamentäre Injektion). Venöses Blut wurde 3, 6 und 9 min. nach dem jeweiligen Eingriff entnommen und in Blutkulturflaschen eingebracht. Daneben erfolgte eine Bestimmung der Serum-Konzentrationen der beiden Antibiotika mit Hilfe einer HPLC-Methode. Bakteriämien wurden bei 29 von 50 Patienten der Kontrollgruppe und bei je 4 von 50 Patienten der Erythromycin- bzw. Roxithromycin-Gruppe nachgewiesen. Viridans-Streptokokken wurden in 21 von 50 Kulturen der Kontroll-Gruppe gefunden, jedoch in keiner der Kulturen der beiden anderen Gruppen. Die Serum-Konzentrationen von Erythromycin bzw. Roxithromycin lagen in allen Fällen über den MHK der Viridans-Streptokokken. Aufgrund dieser Ergebnisse und der unterschiedlichen Kinetik der beiden Präparate sollte erwogen werden, in den Empfehlungen zur Endokarditis-Prophylaxe Erythromycin durch Roxithromycin zu ersetzen.