OriginalarbeitSprache: DeutschDer Transforming Growth Factor beta (TGF-beta) ist ein multifunktionelles Peptid, das an der Embryogenese, der Entwicklung und an entzündlichen und Immunprozessen beteiligt ist. Als proinflammatorisches Molekül fördert TGF-beta die Chemotaxis der neutrophilen Granuloyten, der Monozyten und der Lymphozyten. Ferner verstärkt es die Integrinexpression und Leukozytenadhäsion an das Endothel und die extrazelluläre Matrix. In einer entzündlichen Läsion stimulieren höhere Konzentrationen and TGF-beta die Monozyten, proinflammatorische Zytokine zu sezernieren. Zusätzlich werden die Funktionen der T-Lymphozyten beeinflußt. Andererseits werden aktivierte T-Lymphozyten und mononukleäre Phagozyten von TGF-beta gehemmt. Zu den immunosuppressiven Effekten von TGF-beta zählen die Wachstumshemmung aktivierter T-Lymphozyten, die Inhibition der Makrophagenaktivierung sowie die Produktion von Entzündungsmediatoren und die Regualtion der B-Lymphozytenfunktion. Sobald die Entzündung abklingt, spielt TGF-beta eine wichtige Rolle bei der Reparation des Gewebes. Durch Promotion der Chemotaxis und Proliferation der Fibroblasten sowie Steigerung der extrazellulären Matrixbildung begünstigt TGF-beta den Heilungsprozeß. Falls die entzündliche Reaktion jedoch anhält, kann eine Überproduktion dieses Zytokins zu pathologischen Veränderungen des Gewebes beitragen. Bei marginaler Parodontitis wurde TGF-beta in gingivalen Läsionen nachgewiesen. Dabei wurden in Ginigivabiopsien aus Bereichen mit einer fortgeschrittenen Gewebedestruktion erhöhte Konzentrationen an TGF-beta festgestellt. Ferner lösten parodontalpathogene Keime und deren Komponenten eine verstärkte Sekretion dieses Peptids aus Monozyten und Gingivafibroblasten aus. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, daß über eine Steuerung der TGF-beta-Konzentrationen der Verlauf dieser und der anderer chronischer entzündlicher Erkrankungen beeinflußt werden kann.