OriginalarbeitSprache: DeutschSexualhormone, die zur Kontrazeption verwendet werden, scheinen die parodontalen Gewebe selbst, deren Immunantwort und die Zusammensetzung der subgingivalen Plaque beeinflussen zu können. Dennoch ist es auch bei hormonaler Kontrazeption möglich, das marginale Parodontium durch eine adäquate Plaquekontrolle gesund zu erhalten. Hinweise auf erhöhte Entzündungszeichen der Gingiva unter dem Einfluß hormonaler Kontrazeptiva zeigen sich nur bei unzureichender Plaquekontrolle. Die Entstehung und/oder das Fortschreiten einer marginalen Parodontitis dürfte durch hormonale Kontrazeptiva jedoch nicht oder nur in klinisch nicht signifikantem Ausmaß begünstigt werdem. Die früher mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva in Zusammenhang gebrachten Gingivahyperplasien sind in den letzten Jahren aufgrund niedriger Ethinylestradioldosen (20 #181g - 35 #181g/Tbl.) nicht mehr berichtet worden. Frauen, die hormonale Kontrazeptiva einnehmen, sollten darüber aufgeklärt werden, daß ihre Gingiva aufgrund der erhöhten Sexualhormonspiegel eine verstärkte entzündliche Reaktion auf die bakterielle Plaque zeigen kann. Deshalb ist die Notwendigkeit einer adäquaten Plaquekontrolle besonders herauszustellen. Die Behandlung bestehender marginaler Parodontopathien bei Patientinnen, die hormonal Kontrazeptiva einnehmen, sollte entsprechend der etablierten Verfahren durchgeführt werden und dürfte vergleichbare Erfolge zeigen wie bei Patienten ohne solche Medikation.