OriginalarbeitSprache: DeutschÄrzte, Zahnärzte und Verbraucher können kaum abschätzen, wie groß die Fluoridaufnahme durch den Genuß von Mineralwasser ist, weil der Fluoridgehalt nur bei sehr wenigen Mineralwassersorten angegeben wird. Deshalb wurde der Fluoridgehalt von 150 verschiedenen auf dem deutschen Markt erhältlichen Mineralwässern bestimmt. 48 Mineral-, Tafel- und Heilwässer enthielten 0,4 bis 0,9 F/l, und bei 20 Wässern wurde eine Fluoridkonzentration im Bereich von 1,0 - 4,5 mg/l gefunden. Im Mittel betrug die Fluoridkonzentration aller untersuchten Wässer 0,58 #177 0,71 mg/l. Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Mineralwasserverbrauchs in Deutschland läßt sich daraus eine mittlere Fluoridaufnahme von 0,16 mg pro Tag und Person errechnen. Die Abweichungen in der Fluoridkonzentration verschiedener Chargen desselben Mineralwassers war sehr gering: In zwei Drittel der Fälle betrug die Standardabweichung höchstens 10 % des Mittelwertes, und bei den restlichen Wässern belief sich die Standardabweichung auf maximal 50 % des Mittelwerts. Nur bei 30 % der Mineralwässer war der Fluoridgehalt auf der Flasche angegeben. Dies ist nach geltender Gesetzeslage zulässig, weil die deutsche Mineralwasserverordnung aus dem Jahr 1984 lediglich vorschreibt, Mineralwässer mit einer Fluoridkonzentration von mehr als 1,5 mg/l als "fluoridhaltig" zu kennzeichnen.