OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Split-mouth-Studie wurden die Okklusalflächen von gesunden ersten bleibenden Molaren bei 93 Kindern (5-8 J.) mit Fissurenversiegelungen bzw. mit alleinigen regelmäßigen Fluoridlacktouchierungen behandelt. Der Karieszuwachs betrug 0,4 DMFS in einem Jahr mit signifikanten Unterschieden: Bei den fluoridbehandelten Zähnen erkrankten 6mal mehr Okklusalflächen (9,7%, n = 18) an Karies als bei den versiegelten (1,6%, n = 3). Die Versieglerretention betrug 87,4%. Mundhygieneindizes (API, PBI), der bisherige Kariesbefall im Milchgebiß (dmfs) und der Verfärbungsgrad der Fissuren gaben trotz schlechterer Werte für Kinder mit Karieszuwachs keinen statistisch signifikanten Hinweis, welches Verfahren im Sinne bedarfsorientierter Prophylaxe für einzelne Kinder oder Zähne anzuwenden ist. Die Fissurenversiegelung scheint bei der derzeit vorherrschenden Kariesprävalenz in Deutschland für die Fissuren der ersten bleibenden Molaren den größeren prophylaktischen Erfolg erwarten zu lassen, sowohl kurzfristig und wahrscheinlich auch im 10- bis 15-Jahres-Zeitraum. Beide Verfahren bedingen aufgrund von Versieglerverlusten bzw. leichtem Karieszuwachs ein regelmäßiges Recall.