OriginalarbeitSprache: DeutschDie Funktionsmorphologie des Kiefergelenkes sollte auf der Basis ihrer phylogenetischen Entwicklung untersucht werden. Hierzu wurden 13 fossile und 14 rezente menschliche Gelenke sowie 10 anthropoide Kiefergelenke mit Hilfe des MR2-Photogrammetriesystems der Fa. Rollei räumlich erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Region des Kiefergelenkes im Laufe der Evolution infolge einer weitreichenden Umstrukturierung des gesamten Körperbaues nach ventral und kaudal verlagerte. Diese Entwicklungsrichtung spiegelt sich heute in der intraartikulären Position des Kondylus wider. Die Gesamtform der Kiefergelenkpfanne hat sich im Sinne einer anterior-posterioren Verkürzung und zentralen Vertiefung modifiziert. Aus der Untersuchung ergeben sich Zusammenhänge zwischen der Evolution des Kiefergelenkes und der klinischen Ausprägung bestimmter, dysfunktioneller Arthropathien.