OriginalarbeitSprache: DeutschDer demographische Wandel veranlasst viele Menschen, sich intensiv mit den auf die Gesellschaft zukommenden Versorgungsansprüchen pflegebedürftiger Senioren zu beschäftigen. Die Zahnärzteschaft ist einer unter vielen Berufen, der einen Beitrag zur besseren Versorgung der Senioren leisten kann. Eine gepflegte und gesunde Mundhöhle mit passendem Zahnersatz ist Bestandteil einer zufriedenstellenden bzw. guten Lebensqualität. Um den Menschen, die sich in ihrer instabilen Lebensphase befinden, eine gute Mundgesundheit gewährleisten zu können, ist es notwendig, dass Zahnärzte bereit sind, sich der speziellen Behandlungssituation zu stellen. 515 Praxisinhaber (Responserate: 51,5 %) nahmen an der schriftlichen Befragung in Westfalen-Lippe teil. 96 % der Zahnärzte gaben an, dass sie pflegebedürftige Menschen zahnärztlich betreuen. 72 % der Zahnärzte beurteilten ihre Praxisräume dafür als geeignet, um eine zahnmedizinische Behandlung durchzuführen und 80 % der Zahnärzte meinen, dass die Behandlung weiterhin durch die niedergelassenen Zahnärzte erfolgen sollte. Jedoch ist es für einige Zahnärzte denkbar, dass sich der öffentliche Gesundheitsdienst (34,5 %) und der medizinische Dienst der Krankenkasse (20,4 %) verantwortlich in die Versorgungsstruktur integrieren (Mehrfachnennungen waren möglich). Viele Zahnärzte (72 %) und deren Mitarbeiterinnen (59 %) sind an Fortbildungs- oder strukturierten Weiterbildungsveranstaltungen interessiert. Das Interesse steht in Abhängigkeit von der Anzahl der pflegebedürftigen Menschen, die der Zahnarzt pro Jahr betreut. Unter der Berücksichtigung des steigenden Anteils der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung und des Umstands, dass nur wenige Zahnärzte eine spezielle Ausbildung in der Seniorenzahnmedizin besitzen, sollte die Aus- und Weiterbildung in der Seniorenzahnmedizin intensiviert werden.