OriginalarbeitSprache: DeutschGünay, Hüsamettin / Brückner, Maren / Böhm, Kerstin / Beyer, Alina / Tiede, Marco / Meyer-Wübbold, KarenDer demografische Wandel in Deutschland macht sich auch im Bereich der Zahnmedizin bemerkbar. Der Anteil der älteren Menschen steigt kontinuierlich an und stellt auch die Zahnmedizin vor neue Aufgaben. Das höhere Alter macht diese Personengruppe jedoch nicht allein zu Risikopatienten. Viele ältere Patienten leiden unter Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Herz-/Kreislauferkrankungen, Arthrose und Demenz, welche einen negativen Einfluss auf die Mundgesundheit haben können. Hinzu kommen noch die durch die Allgemeinerkrankungen bedingten Medikamenteneinnahmen, die ebenfalls durch unerwünschte Nebenwirkungen die Mundgesundheit negativ beeinflussen können. Ältere Menschen haben folglich ein höheres Karies- und Parodontitisrisiko. So zeigte die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMSV) aus dem Jahr 2014, dass in der Altersgruppe der jüngeren Senioren (65– bis 74-Jährige) die Parodontitis mit 64,6% noch weit verbreitet ist. Dabei wiesen 44,8% der untersuchten Senioren eine moderate und 19,8% eine schwere Parodontitis auf. Im Vergleich zur Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMSIV) aus dem Jahr 2005 ist jedoch ein deutlicher Rückgang der Prävalenz um 27,4% in dieser Altersgruppe zu beobachten. Im Jahr 2005 wiesen noch 44,1% der jüngeren Senioren eine schwere und 47,9% eine moderate Parodontitis auf. Da die Erkrankung in der Regel mit dem Alter zunimmt, sollte man aufgrund der demografischen Entwicklung zukünftig eher mit einem steigenden Behandlungsbedarf rechnen.
Schlagwörter: systemische Antibiotika, Wurzelkanalbehandlung, Extraktionen, Notfall, Abrechnungsdaten