Wurzelkaries wird meist als Erkrankung des Alters angesehen und kommt oft erst dann in den Blick, wenn erste Läsionen aufgetreten sind. Therapie und begleitende präventive Maßnahmen sind dann oftmals schwierig, gerade wenn altersbedingte Einschränkungen die Compliance erschweren. Voraussetzung für Wurzelkaries ist die Exposition von Wurzeloberflächen. Ein Perspektivwechsel von Wurzelkaries als Erkrankung des Alters hin zur Erkrankung freiliegender Wurzeloberflächen kann hier zu neuen Präventionsansätzen beitragen. Dabei steht im Vordergrund, die interdentalen Strukturen so lange wie möglich zu erhalten und die Exposition approximaler Wurzeloberflächen so lange wie möglich zu vermeiden. Daher ist die Optimierung der Mundhygiene schon im jüngeren Alter ein elementarer Beitrag zur primären Wurzelkariesprävention, aber auch zur eigenständigen guten Mundhygiene bis ins hohe Alter. Fluoride sind im Kontext von Wurzelkaries weniger effektiv als bei koronaler Karies, daher gehören zusätzlich Ernährungsberatung und gute Plaquekontrolle zu den zentralen Bausteinen individualisierter Präventionskonzepte.
Manuskripteingang: 14.04.2023, Manuskriptannahme: 24.06.2023
Schlagwörter: Wurzelkaries, Prävention, Mundhygiene, Ernährungsberatung, individualisierte Konzepte