Die Spezialdisziplin Kieferorthopädie hat bei der Erhaltung und Wiederherstellung des Erscheinungsbildes und der okklusalen Funktion erwachsener Patienten zunehmende Bedeutung erlangt. In den letzten Jahren ist die Anzahl der bei Erwachsenen vorgenommenen kieferorthopädischen Maßnahmen deutlich gestiegen. Da diese Patientengruppe neben Malokklusionen häufig noch andere dentale Probleme aufweist, ist eine Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen der Zahn, Mund und Kieferheilkunde von fundamentaler Bedeutung. Vorgestellt wird die integrierte kieferorthopädische, chirurgische und prothetische Behandlung einer 18jährigen Patientin mit einer fortgeschrittenen Malokklusion. Es wurden verschiedene Spezialisten hinzugezogen, deren Arbeit von einem allgemeinpraktizierenden Zahnarzt koordiniert wurde. Durch die Entwicklung eines speziellen Systems zur Entscheidungsfindung wurde ein Ergebnis erzielt, das zwar nicht ideal, aber doch unter Berücksichtigung der dentalen Situation und der primären Bedürfnisse der Patientin angemessen war. Schlagwörter: Malokklusion, integriertes Behandlungskonzept, Entscheidungsfindungssystem, Angle-Klasse-III-Dysgnathie, Eckzahnverlagerung