ZahnerhaltungSprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha / Kühnisch, Jan / Senkel, HelgaIn verschiedenen europäischen Ländern mit einem ausgeprägten Kariesrückgang in der kindlichen und jugendlichen Population wird bereits der restriktive Einsatz der Fissurenversiegelung gefordert. Unter Berücksichtigung des Kariesbefalls, des Vorkommens initialkariöser Läsionen, der Verbreitung der Fissurenversiegelung und der Kariesrisiko-Einstufung prophylaktisch gut betreuter 8 jähriger wird aufgezeigt, daß eine solche Forderung nicht undifferenziert auf die Situation in Deutschland übertragbar ist. Bei Kariesrisiko-Patienten besteht die Indikation zur Versiegelung aller gesunden, unverfärbten und verfärbten Fissuren. Auch bei Nicht-Risikopatienten sollten verfärbte Molarenfissuren versiegelt werden, da diese unabhängig vom aktuellen Kariesrisiko mit hoher Wahrscheinlichkeit (bis zu 50 %) kariös werden. Molaren mit einem partiellen Versieglerverlust bedürfen der Nachversiegelung, wenn die hohe kariesprotektive Wirksamkeit der Fissurenversiegelung nicht verschenkt werden soll.
Schlagwörter: Fissurenversiegelung, Okklusalkaries, Kariesrisiko