ParodontologieSeiten: 389-397, Sprache: DeutschRichter, Steffen/Meyle, Jörg/Jepsen, Søren/Heinz, Bernd/Jepsen, Karin/Arjomand, Mehrdad/Reich, Elmar/Gonzales, José R./ Bödeker, Rolf H./Sculean, Anton/Hoffmann, ThomasErgebnisse einer randomisierten klinisch kontrollierten MulticenterstudieZiel der vorliegenden randomisierten Multicenterstudie war es, die Therapieeffektivität von Schmelz-Matrix-Proteinen (Emdogain®; Testgruppe) mit derjenigen der gesteuerten Geweberegeneration mittels Membranen (Resolut®; Kontrollgruppe) bei der Behandlung von Grad-II-Furkationen unterer Molaren zu vergleichen. 45 Patienten mit 90 Furkationsdefekten an den jeweiligen kontralateralen Molaren erfüllten die Einschlusskriterien. Die Defekte wurden randomisiert der Test- oder Kontrollgruppe zugeordnet. Die Gegenseite erhielt die alternative Therapie. Die Untersuchungen erfolgten zu Beginn sowie nach 8 und 14 Monaten. Sie umfassten Sondierungstiefe, Sondierungsblutung, Gingiva- und klinisches Attachmentniveau sowie das vertikale Knochenniveau und die horizontale Defekttiefe, gemessen mittels Kunststoffreferenzschiene an fünf bukkalen Stellen des zu behandelnden Zahnes. Das direkte Ausmessen der Defekte wurde intra operationem und während des Reentry-Eingriffs nach 14 Monaten durchgeführt. Die Veränderung der horizontalen Defekttiefe war die primäre Zielvariable. Außerdem wurden die postoperative Wundheilung sowie Nebenwirkungen erfasst und der Einfluss von Patientenfaktoren auf das Therapieergebnis geprüft. Beide Therapiemodalitäten führten zu einer statistisch signifikanten Reduktion der horizontalen Defekttiefe mit einem Median von 2,8 mm (Interquartilsbereich [IQ]: 1,5-3,5 mm) in der Testgruppe und von 1,8 mm (IQ: 1,0-2,8 mm) in der Kontrollgruppe. Der Vorteil für die mit Emdogain behandelten Defekte betrug 0,75 mm (95%-Konfidenzintervall: 0,125 mm, 1,375 mm, p = 0,033, Hodges-Lehmann-Konfidenzintervall, Wilcoxon). Vollständig geschlossene Furkationen fanden sich bei 8 von 45 Zähnen in der Testgruppe und bei 3 von 45 Zähnen in der Kontrollgruppe. Teilweise geschlossene Furkationen traten bei 27 von 45 Zähnen in beiden Gruppen auf, während bei 9 bzw. 11 von 45 Defekten keine Veränderung zu verzeichnen war. Eine Verschlechterung zu Furkationsgrad III konnte einmal in der Testgruppe und viermal in der Kontrollgruppe beobachtet werden. Keine Schmerzen bzw. Schwellungen hatten 1 Woche post operationem 62 bzw. 44 % der Patienten nach Applikation von Emdogain im Vergleich zu 12 bzw. 6 % nach Membrantherapie.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, gesteuerte Geweberegeneration, Schmelz-Matrix-Proteine, Furkationsbefall, Molaren