ProthetikSeiten: 969-975, Sprache: DeutschLeckel, Michael/Schmitter, MarcLange Zeit nahm die prothetische Rekonstruktion einen hohen Stellenwert in der Behandlung von Patienten mit craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) ein. Da mittlerweile als Resultat umfangreicher epidemiologischer Studien gesichert ist, dass okklusale Gegebenheiten in der Regel nicht mehr als Ausgangspunkt einer Kausalitätskette anzusehen sind, an deren Ende das Vollbild einer CMD steht, sondern lediglich einen Faktor unter vielen innerhalb eines facettenreichen Krankheitsgeschehens darstellen (wobei das Ausmaß der Relevanz weiterhin strittig ist), muss auch der Stellenwert von Zahnersatz im Rahmen der CMD-Therapie neu überdacht werden. Iatrogene Schäden (insbesondere durch Übertherapie) sind dabei möglichst zu vermeiden sowie Nutzen, Risiken und der erforderliche Aufwand gegeneinander abzuwägen. Außerdem sollten die akzeptierten Therapiestandards, wie sie u. a. in den Leitlinien der zuständigen Fachgesellschaften ihren Niederschlag gefunden haben, berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD, Okklusion, Zahnersatz, Screening, Funktionsstörungen