ZahnerhaltungSeiten: 1279-1284, Sprache: DeutschHellwig, ElmarDie wichtigste kariespräventive Maßnahme ist die lokale Fluoridapplikation. Sie kann individuell angepasst auf der Basis der Leitlinienempfehlung erfolgen. Die kritische Durchsicht der verfügbaren Literatur zur kariesreduzierenden Wirkung unterschiedlicher Fluoridpräparate führt zu dem Ergebnis, dass mit allen verfügbaren Fluoridierungsmaßnahmen eine kariesreduzierende Wirkung erreicht werden kann. Dabei spielt die Basisprophylaxe mit fluoridhaltiger Zahnpasta eine entscheidende Rolle. Man weiß heute, dass auch der Einsatz niedrig fluoridierter Kinderzahnpasten zur Kariesreduktion beiträgt. Bei Patienten mit hoher Kariesaktivität reicht allerdings die Anwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta allein nicht aus, die Kariesinzidenz zu senken. Hier sollten in altersabhängiger Dosierung zusätzliche Fluoridierungspräparate eingesetzt und weitere Maßnahmen der Kariesprävention (z. B. Motivation zu einer adäquaten Mundhygiene und Ernährungsberatung) angeboten werden. Über die zusätzliche karieshemmende Wirkung von Kalzium abgebenden und damit remineralisierenden Präparaten (z. B. Tooth Mousse) gibt es bislang nur wenig Evidenz aus klinischen Studien. Die bisherigen Ergebnisse sind zwar ermutigend, aber auch widersprüchlich.
Schlagwörter: Fluorid, initiale Kariesläsion, Remineralisation, Kariesprävention, Leitlinie