Zahnheilkunde interdisziplinärSeiten: 621-629, Sprache: DeutschWeiger, Roland/Krastl, GabrielArt und Schweregrad möglicher Spätfolgen nach einem Zahntrauma sind eng mit dem Ausmaß der pulpalen Schädigung, dem Umfang der parodontalen Verletzung und der einsetzenden Infektion des Wurzelkanalsystems verknüpft. Eine nicht sachgerechte Primärtherapie erhöht das Risiko späterer Komplikationen. Bei schwerwiegenden Dislokationsverletzungen (Intrusion und Avulsion) stehen infektionsbedingte externe Resorptionen und Ersatzresorptionen im Vordergrund. Nach lateraler Dislokation von Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum resultiert häufiger eine infizierte Pulpanekrose, die in eine apikale Parodontitis münden kann. Hingegen sind Spätfolgen bei sachgerecht versorgten Zähnen mit unkomplizierter oder komplizierter Kronenfraktur selten. Die Therapie der vom infizierten Endodont ausgehenden und unterhaltenen Spätfolgen sieht in der Regel eine Wurzelkanalbehandlung vor, welche eine konsequente chemomechanische Desinfektion und - im Fall von infektionsbedingten externen Resorptionen - eine 3-monatige Einlage mit Kalziumhydroxid umfasst.
Schlagwörter: Dentales Trauma, Pulpanekrose, Resorption, Dislokationsverletzungen