ProthetikSeiten: 1495-1505, Sprache: DeutschVahle-Hinz, Kai/Rybczynski, Arthur/Ahlers, M. OliverFallberichtBerichtet wird über eine Patientin, bei der laut Anamnese eine umfangreiche prothetische Gesamtrehabilitation erfolgt war. Die Kieferrelation war zunächst mit einer Okklusionsschiene simuliert worden, was bei der Patientin zu erheblichen Beschwerden geführt hatte. Ungeachtet dessen war die Situation restaurativ umgesetzt worden. Hierdurch hatte die Patientin massive Beschwerden im kraniomandibulären System sowie vegetative Störungen entwickelt, in deren Folge sich depressive Zustände mit suizidalen Gedanken eingestellt hatten und die Patientin stationär psychosomatisch behandelt worden war. Im Zuge der Revision erfolgten eine Neuanfertigung von Provisorien, die in etwa die ursprüngliche Position wieder einstellten, sowie eine Funktionstherapie unter Einschluss physiotherapeutischer Maßnahmen und der Eingliederung einer individuell angepassten Okklusionsschiene. Durch die Behandlung konnten die Beschwerden zunächst reduziert und schließlich vollständig beseitigt werden. Der Fall macht deutlich, dass die ausgetestete Kieferposition nicht ohne den erfolgreichen Abschluss einer Funktionstherapie in Restaurationen überführt werden sollte.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), restaurative Behandlung, Schienentherapie, Dysgnathie, Schmerzen, Tinnitus, Suizidalität