KinderzahnheilkundeSeiten: 63-75, Sprache: DeutschSteffen, Richard/van Waes, HubertusEine Übersicht zu den BehandlungsmöglichkeitenDer ektopische Durchbruch eines ersten bleibenden Molaren bzw. eine unterminierende Resorption ist durch eine Lageverschiebung des bleibenden Zahnes und eine Resorption des mesial davor liegenden zweiten Milchmolaren gekennzeichnet. Es werden verschiedene Schweregrade dieses Geschehens unterschieden. Bei leichteren Verlagerungen bricht der Molar ohne Hilfe verspätet, aber spontan durch. Bei schwer ektopischer Lage der Molaren erfolgt kein spontaner Durchbruch, und es sind von zahnärztlicher Seite unterstützende Maßnahmen notwendig. Die dafür zur Verfügung stehenden Möglichkeiten reichen von einfachen interdentalen Gummiligaturen über komplexere orthodontische Apparaturen bis hin zur Extraktion des zweiten Milchmolaren mit anschließender Lückenversorgung. Die Verschiedenartigkeit der Probleme bei ektopisch verlagerten Molaren bedarf ausgewählter Behandlungsoptionen, welche der jeweiligen Situation optimal angepasst sein sollten. Es empfiehlt sich, zuerst mit möglichst einfachen Mitteln zu versuchen, die Molarenlage zu verbessern. Ebenso ist ein altersgerechtes Behandlungsvorgehen notwendig. Konnte den Molaren zum Durchbruch verholfen werden, sind regelmäßige Recalltermine notwendig, um die weitere korrekte Entwicklung der Dentition zu überwachen.
Schlagwörter: Durchbruchsprobleme, ektopischer Durchbruch, 6-Jahr-Molaren, unterminierende Resorption, Durchbruchsprognose