OralchirurgieSeiten: 853-865, Sprache: DeutschStrietzel, Frank PeterEin UpdateDa die operative Entfernung von dritten Molaren einer der häufigsten ambulanten operativen Eingriffe in der zahnärztlichen Chirurgie ist, erscheint eine periodische Aktualisierung der Kenntnisse auch über Faktoren, die die postoperative Wundheilung beeinflussen, notwendig. Bereits im Vorfeld einer operativen Entfernung dritter Molaren erkennbare Risikofaktoren für die Wundheilung müssen in der präoperativen Abwägung bezüglich der Indikationsstellung, aber insbesondere bei der präoperativen Aufklärung und Information des Patienten berücksichtigt werden. Als Risikofaktoren für eine verzögerte oder gestörte Wundheilung nach operativen Entfernungen dritter Molaren sind die Tiefe und Art der Verlagerung, die Wurzelmorphologie bzw. der Abschluss des Wurzelwachstums, der zu erwartende Schwierigkeitsgrad der Operation sowie ein Patientenalter über 25 Jahre anzusehen. Eine rechtzeitige und konsequente analgetisch-antiphlogistische perioperative Medikation kann den postoperativen Verlauf günstig beeinflussen. Sie lässt sich zusätzlich durch eine kurzzeitige perioperative Anwendung von Kortikosteroiden flankieren, sofern hierzu keine Kontraindikationen bestehen. Eine präoperative antibiotische Prophylaxe kann die Häufigkeit von postoperativen lokalen Infektionen, Alveolitiden und damit assoziierten Schmerzen erheblich reduzieren. Allgemeinanamnestische Risikofaktoren, aber auch das Rauchen (insbesondere nach der Operation) stehen in einem deutlichen Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko postoperativer entzündlicher Komplikationen.
Schlagwörter: Operative Weisheitszahnentfernung, dritte Molaren, Wundheilung, Risikofaktoren, Anamnese, Komplikationen