Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1133-1139, Sprache: DeutschPeroz, IngridPatienten mit kraniomandibulären Dysfunktionen sind vorrangig Frauen. Dies zeigt sich nicht nur in der selektierten Klientel funktionsgestörter Patienten, sondern auch in epidemiologischen Querschnittsuntersuchungen. Die Ätiologie kann dazu Aufschluss geben. Frauen reagieren auf okklusale Parameter anders als Männer, Bruxismus provoziert bei ihnen eher muskuläre Verspannungen. Als Gründe werden unterschiedliche Stressbelastungen und eine differente Stressverarbeitung (Coping) vermutet. Die hormonellen Einflüsse bleiben nicht nur auf die Strukturen des Kiefergelenks beschränkt, welche bei Männern a priori größere Dimensionen annehmen. Diskutiert und durch Studien belegt werden auch Einflüsse der Hormone auf die Schmerzwahrnehmung auf der Ebene der Schmerzrezeptoren sowie die Reizweiterleitung und -verarbeitung im Hirnstamm und Thalamus. Da zunehmend Frauen den zahnärztlichen Beruf ergreifen, betrifft sie die Thematik sowohl beruflich als auch privat.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion, CMD, Geschlecht, Ätiologie, Epidemiologie