ProthetikSeiten: 395-402, Sprache: DeutschKorsch, Michael / Walther, WinfriedDie Zementierung von festsitzendem Zahnersatz auf Implantaten birgt immer das Risiko unerkannter Zementüberschüsse. Beim Einsatz von Zinkoxid-Eugenol-Zement (ZOE) als Befestigungsmaterial scheint diese Gefahr geringer zu sein, da sich Zementüberschüsse im periimplantären Sulkus auflösen. Jedoch steht die Verwendung von ZOE für die definitive Zementierung im Widerspruch zu den Herstellerangaben, die ZOE als provisorischen Befestigungszement deklarieren. Um die klinische Unbedenklichkeit von ZOE zu beurteilen, sollte in der vorliegenden Untersuchung geklärt werden, ob sich im zeitlichen Verlauf mehr mit ZOE befestigte als verschraubte Restaurationen lockern. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie wurde die Häufigkeit der Lockerung von festsitzendem Zahnersatz ermittelt. Hierfür wurden die Daten von Patienten ausgewertet, die mit Brücken auf zwei oder mehr posterioren Implantaten versorgt worden waren. In der Studie wurden verschraubte (n = 59) mit zementierten (n = 40) Brücken über einen Beobachtungszeitraum von 3,5 Jahren nach der definitiven Eingliederung verglichen. Alle zementierten Restaurationen waren mit ZOE eingegliedert worden. Die Auswertungen ergaben, dass die Prävalenz von Konstruktionslockerungen unter Verwendung von ZOE (10 %) signifikant geringer war als bei verschraubten Restaurationen (29 %); vier verschraubte und eine zementierte Brücke wiesen eine schwere Komplikation auf. Innerhalb des Beobachtungszeitraums betrug die Überlebensrate der verschraubten Versorgungen 97 % und die der zementierten Versorgungen 100 % (nicht signifikant). Das definitive Eingliedern von festsitzendem Zahnersatz auf Implantaten mit einem provisorischen Befestigungszement führt nicht zwangsläufig zu einer vermehrten Lockerung. Die dauerhafte Zementierung mit ZOE erscheint somit gerechtfertigt.
Schlagwörter: Zementierter Zahnersatz, festsitzender Zahnersatz, verschraubter Zahnersatz, Lockerung, Zinkoxid-Eugenol-Zement, TempBond