KieferorthopädieSeiten: 573-583, Sprache: DeutschKoos, Bernd / Finke, Hannah / Lenz, Jan-HendrikDie obstruktive Schlafapnoe (OSA), die etwa 2 bis 7 % der Erwachsenen und ungefähr 3 % der Kinder betrifft, zeichnet sich durch Tagesschläfrigkeit als wichtigstes klinisches Symptom aus und führt unbehandelt unter Umständen zu umfangreichen kardiovaskulären Spätfolgen. Bei leicht- bis mittelgradiger OSA (Apnoe-Hypopnoe-Index ? 30/h und Body-Mass-Index 30 kg/m2) kann eine Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) einen hohen therapeutischen Nutzen haben und eine Alternative zu den Positivdrucktherapieverfahren sein. Wenn Letztere nicht suffizient eingesetzt werden können, kann die UPS auch bei höherem Apnoe-Hypopnoe- und Body-Mass-Index zur Verbesserung der Symptomatik beitragen. Die Indikationsstellung und die regelmäßige Nachkontrolle obliegen einem qualifizierten Schlafmediziner, und die Anpassung erfolgt durch schlafmedizinisch weitergebildete Zahnärzte, Kieferorthopäden oder Kieferchirurgen. Eine UPS stellt deshalb in vielen Fällen für den Patienten eine komfortable Alternative dar, so dass in der Regel mit einer hohen Akzeptanz und einer guten Compliance zu rechnen ist.
Schlagwörter: Obstruktive Schlafapnoe, schlafbezogene Atmungsstörungen, Unterkieferprotrusionsschiene, Apnoe-Hypopnoe-Index, zahnärztliche Schlafmedizin