ImplantologieSeiten: 64-76, Sprache: DeutschPabst, Andreas / Kämmerer, Peer W.Freie Schleimhaut- und Bindegewebetransplantate galten lange Zeit als der unangefochtene Goldstandard im Rahmen der Weichgeweberegeneration. Aufgrund der Entnahmemorbidität dieser autologen Transplantate wurden Kollagenmembranen xenogenen, meist porcinen Ursprungs entwickelt. Sie eignen sich neben der Weichgeweberegeneration im Sinne einer Remodellierungsmembran als Ersatz für freie Schleimhaut- und Bindegewebetransplantate auch zur Hartgeweberegeneration im Sinne einer Stabilisierungs- und Barrieremembran. Bei diesen Kollagenmembranen handelt es sich um Medizinprodukte, die in einem komplexen Aufbereitungsprozess je nach Hersteller und Indikationsbereich aus der Dermis, dem Perikard oder dem Peritoneum des Schweins gewonnen werden. Die möglichen Vor- und Nachteile von Kollagenmembranen gegenüber autologen Transplantaten in den verschiedenen Indikationsbereichen werden derzeit kontrovers diskutiert, wobei die Kollagenmembranen den autologen Transplantaten in einigen Indikationen zumindest ebenbürtig zu sein scheinen. Eine abschließende, evidenzbasierte Beurteilung ist derzeit noch nicht möglich.
Schlagwörter: Kollagenmembran, Kollagen Typ I/III, xenogene Matrix, azelluläre Matrix, porcine Kollagenmembran, Barrieremembran, Remodellierungsmembran