EndodontieSeiten: 1012-1019, Sprache: DeutschWeiger, Roland / Krastl, GabrielArt und Schweregrad möglicher Spätfolgen nach einem Zahntrauma sind eng mit dem Ausmaß der pulpalen Schädigung, der einsetzenden Infektion des Wurzelkanalsystems und dem Umfang der parodontalen Verletzung verknüpft. Eine nicht sachgerechte Primärtherapie erhöht das Risiko späterer Komplikationen. Mit Ausnahme schwerwiegender Dislokationsverletzungen (Intrusion und Avulsion) ist eine Wurzelkanalbehandlung im Rahmen der Erstversorgung nicht erforderlich. Im weiteren Verlauf erlauben verschiedene klinische und radiologische Befunde eine Aussage über den Pulpazustand. Die Reaktion auf den Sensibilitätstest ist häufig nicht als alleiniges Kriterium ausschlaggebend. Endodontische Spätfolgen sind bei sachgerecht versorgten Zähnen mit unkomplizierter oder komplizierter Kronenfraktur selten. Im Anschluss an eine laterale Dislokation von Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum resultiert häufiger nach einigen Monaten eine infizierte Pulpanekrose, die in eine apikale Parodontitis münden kann. Infektionsbedingte externe Resorptionen entstehen nach Infektion des Wurzelkanalsystems bei gleichzeitigem Vorliegen eines erheblichen parodontalen Schadens, wie es bei einer Avulsion oder Intrusion der Fall ist. Obliterationen des Wurzelkanals treten zumeist nach leichteren Dislokationsverletzungen und insbesondere bei Zähnen mit offenem Apex nach Jahren auf.
Schlagwörter: Zahntrauma, dentales Trauma, Pulpanekrose, Resorption, Dislokationsverletzungen