ParodontologieSeiten: 1148-1159, Sprache: DeutschStein, Jamal M.Die meisten Parodontitisfälle können mittels alleiniger antiinfektiöser Therapie erfolgreich behandelt werden. Hingegen spielen bei fortgeschrittenen Parodontalerkrankungen korrektive chirurgische Maßnahmen eine bedeutende Rolle. Dabei sollte die Wahl des geeigneten Verfahrens stets unter Berücksichtigung der Einzelzahnprognosen und der prothetisch-implantologischen Planung erfolgen. Grundsätzlich können reparative, regenerative und resektive parodontalchirurgische Techniken unterschieden werden. Während resektive Maßnahmen bei supraalveolären und flachen infraalveolären Defekten im ästhetisch nicht kritischen Bereich indiziert sind, erlauben tiefe infraalveoläre Defekte einen regenerativen Ansatz unter Nutzung von unterschiedlichen papillenerhaltenden und minimalinvasiven Lappendesigns. Klassische reparative Verfahren zur Taschenreduktion spielen aus heutiger Sicht eine untergeordnete Rolle. Eine Restindikation liegt allerdings für supraalveoläre Taschen im Seitenzahnbereich mit einem Mindestanteil an keratinisierter Gingiva vor. Bei interradikulären Defekten bestimmen der Grad und die Lage der Furkation die therapeutische Tendenz. In dem Beitrag werden die wichtigsten Kriterien für die Wahl des Lappendesigns erläutert und Entscheidungshilfen für die Praxis angeboten.
Schlagwörter: Korrektive chirurgische Therapie, regenerative Parodontaltherapie, Papillenerhaltungslappen, apikaler Verschiebelappen, Lappendesign