Seiten: 347-358, Sprache: Englisch, DeutschHaak, Rainer/Wicht, M. J.Eine mögliche Konsequenz der Lichtabsorption als Interaktion elektromagnetischer Strahlung mit Molekülen der Zahnhartsubstanzen ist neben der Freisetzung von Wärme die Fluoreszenz. Es konnte gezeigt werden, dass sich bei Rotanregung von Schmelz, Dentin und Karies die Emissionsspektren zwar gleichen, aber die Fluoreszenzausbeute mit der kariösen Destruktion zunimmt. Auf dieser Basis wurde das DIAGNOdent®-System entwickelt, das über eine Arbeitsspitze gleichzeitig Rotlicht in die Zahnoberfläche einkoppelt und die resultierende Fluoreszenz detektiert. Aufgrund dieser Bauweise ist der klinische Einsatz gegenwärtig auf zugängliche Okklusal- und Glattflächen beschränkt. Für die Okklusalkariesdetektion konnte gezeigt werden, dass gegenüber klassischen diagnostischen Tests die Validität und Reproduzierbarkeit auch bei tiefen Dentinläsionen unter makroskopisch scheinbar intakten Oberflächen gesteigert werden konnte. Die Detektion von Wurzelkaries stellt in zugänglichen Bereichen zwar kein relevantes Problem dar, aber für ein differenziertes Läsionsmanagement ist die Einschätzung der Aktivität und der Progressionsrate maßgeblich. Für dieses Szenario wurde die ausgezeichnete Reproduzierbarkeit der Fluoreszenzmesswerte bestätigt. Defekte mit weicher Oberfläche zeigen signifikant höhere Fluoreszenzwerte als ledrige oder harte Läsionen und bei zunehmender Kavitationstiefe steigen die Werte ebenfalls. Insgesamt lässt sich für zugängliche Bereiche konstatieren, dass das DIAGNOdent das Potenzial besitzt, die Verlaufskontrolle, die Prognoseabschätzung und das klinische Management kariöser Primärläsionen zu verbessern.
Schlagwörter: Laserfluoreszenz, Kariesdetektion, Okklusalkaries, Wurzelkaries, Validität, Reproduzierbarkeit