PubMed-ID: 28008431Seiten: 351-362, Sprache: Englisch, DeutschKrey, Karl-Friedrich / Darkazanly, Nawras / Kühnert, Rolf / Ruge, SebastianDie kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Apparaturen wird heute in aller Regel mit vorprogrammierten Straight-Wire-Brackets aus Metall oder Keramik vorgenommen.
Ziel: Das Ziel der Untersuchung war es, zu eruieren, ob es möglich ist, einen vollständig digitalen Workflow mit individuell konstruierten und 3-D-gedruckten Brackets klinisch umzusetzen.
Material und Methoden: Für die Demonstration wurde ein Edgewise-Bracket mittels CAD-Software konstruiert. Auf der Grundlage eines Intraoralscans wurden nach der Segmentierung des Malokklusionsmodells diese Brackets virtuell auf den Zähnen positioniert und ein Set-up zur Zielokklusion erstellt. Anhand der nun vorgegebenen Zahnposition wurde die Vorlage für eine in der Horizontalebene individualisierte Bogenform generiert. Die Brackets wurden in der Basis kongruent zur Form der Zahnoberfläche modifiziert und eine Positionierungsschablone zur korrekten Anbringung der Brackets hinsichtlich Angulation und Position konstruiert. Brackets, Positionierungsschablone und eine auf der virtuellen Zielokklusion konstruierte Retentionsschiene wurden mittels eines DLP-Druckers dreidimensional gedruckt. Anschließend wurden die Bögen anhand der Vorlage individuell vorgebogen.
Ergebnis: In der Behandlungssequenz konnte erstmalig gezeigt werden, dass mit dem vorliegenden vollständig digitalen Workflow die Therapie mit einem individualisierten, 3-D-gedruckten Bracketsystem grundsätzlich möglich ist. Neben den technischen Aspekten werden auch in der Behandlung aufgetretene Probleme diskutiert und mögliche zukünftige Entwicklungen skizziert.
Schlagwörter: kieferorthopädische Behandlung, digitaler Workflow, 3-D-gedruckte Brackets