PubMed-ID: 29292414Seiten: 409-421, Sprache: Englisch, DeutschSchwindling, Franz Sebastian / Rammelsberg, Peter / Krisam, Johannes / Rues, StefanZielsetzung: Doppelkronen, wie etwa Konuskronen (KK), dienen der Verankerung herausnehmbarer Teilprothesen. Die digitale Fertigungstechnik ermöglicht den Einsatz innovativer Materialien (beispielsweise Zirkoniumdioxidkeramiken) und neuer Arbeitsabläufe. Ziel dieser Studie war es, Möglichkeiten zur Einstellung der Retentionskraft von Konuskronen aus Zirkoniumdioxid zu untersuchen.
Material und Methode: Einzelne Primärkronen aus Zirkoniumdioxid mit Konvergenzwinkeln (α) von 3° und 4° wurden zusammen mit monolithischen Zirkoniumdioxid-Sekundärkronen (n=8 für α=3°, n=8 für α=4°) hergestellt. Die Retention wurde gemessen, indem die Kronen mit Kräften von F = 12,5-100 N gefügt und dann die jeweils zugehörigen Lösekräfte (L) bestimmt wurden. Die Verhältniswerte L/F wurden aufgezeichnet und der Haftkoeffizient (μ0) berechnet. Eine Begrenzung der maximalen Lösekraft ist erforderlich, um sowohl hohe Zugspannungen innerhalb der Sekundärkronen zu verhindern als auch die maximale Retentionskraft zu begrenzen. Dazu wurde der okklusale Spaltraum zwischen Primär- und Sekundärkronen durch die Implementierung von okklusalen Stopps begrenzt.
Ergebnisse: Die erzielten Konvergenzwinkel waren um etwa 0,3° konischer als angestrebt. Für α = 3° und α = 4° ergaben sich L/F-Verhältnisse von 0,308 (SD 0,04) bzw. 0,208 (SD 0,068). Über alle Versuche gemittelt lag der Haftkoeffizient bei μ0 = 0,113. Die maximalen Retentionskräfte konnten erfolgreich limitiert werden; sie betrugen durchschnittlich 12,1 N (SD 4,5 N) für okklusale Stopps aus Zirkoniumdioxid und 12,8 N (SD 3,3 N) für okklusale Stopps aus Komposit.
Schlussfolgerung: Das für den klinischen Einsatz erwünschte L/F-Verhältnis von 1/3 wurde durch Verwendung von Diamantschleifern mit einem Konvergenzwinkel von 3° erreicht. So ist es möglich, die Retention vollkeramischer Doppelkronen zu begrenzen und die Zugspannung innerhalb der Sekundärkronen zu reduzieren.
Schlagwörter: CAD/CAM, zahnärztliche Prothetik, Biomechanik, Keramik, herausnehmbarer Zahnersatz