Seiten: 251-258, Sprache: DeutschFuck, Lars-Michael/Wilmes, Benedict/Drescher, DieterZwei PatientenberichteDie Gaumennahterweiterung (GNE) ist die einzige Methode zur skelettalen Erweiterung des Oberkiefers bei transversaler Zahnbogenenge in Verbindung mit einem uni- oder bilateralen Kreuzbiss. Darüber hinaus wirkt eine GNE auf die Suturen des Mittelgesichts ein und erleichtert dadurch die Protraktion des Oberkiefers mit Hilfe eines Frontalzuges beim Vorliegen einer maxillären Retrognathie. Die skelettale Erweiterung des Oberkiefers kann sowohl ohne als auch mit chirurgischer Unterstützung erfolgen. Ausschlaggebend für die Indikation, chirurgisch unterstützt vorzugehen, ist die fortschreitende Verzahnung der Sutura palatina mediana beziehungsweise deren Verknöcherungsgrad. Unabdingbare Voraussetzung für die Anwendung einer konventionellen GNE-Apparatur sind ausreichend viele Zähne zur Verankerung. Fehlen Zähne im Seitenzahnbereich, besteht eine Prädisposition zu beziehungsweise eine Manifestation von Wurzelresorptionen oder ist das Wurzelwachstum der Ankerzähne nicht weitgehend abgeschlossen, so ist eine dental gestützte Apparatur kontraindiziert. Für diese Situationen wurden in jüngerer Vergangenheit verschiedene skelettal verankerte Apparaturen entwickelt, die eine GNE jederzeit und unabhängig von der dentalen Situation erlauben. Die vorliegende Arbeit bietet einen Überblick über die Möglichkeiten einer GNE bei reduzierter Verankerung und schildert Erfahrungen mit dem Transpalatinaldistraktor nach Mommaerts.
Schlagwörter: Gaumennahterweiterung, GNE, skelettal gestützte GNE-Apparatur, palatinale Distraktion, skelettale Verankerung