Seiten: 277, Sprache: DeutschFlemmig, T. F. / Bolz, K. / Jung, A.Die Weichgewebedeckung von Knochenimplantaten und/oder Membranen scheint für die parodontale Regeneration bei vertikalen Knochendefekten im Interdentalraum kritisch zu sein. Konventionelle Lappenoperationen führen häufig zu einer Weichgewebedehiszenz im Interdentalraum, und sind möglicherweise für den Knochenimplantatverlust bzw. die bakterielle Infektion von Membranen in der postoperativen Phase verantwortlich. Alternative Operationstechniken, die eine vollständige Weichgewebedeckung des Interdentalraums ermöglichen, haben jedoch eingeschränkte Indikationsbereiche. Ihre erfolgreiche Anwendung hängt wesentlich von der Dimension des Interdentalraums ab. So kann bei mesiodistal breitem Interdentalraum mit dem Papillenerhaltungslappen und dem freien autogenen Gingivatransplantat eine vollständige Weichgewebedeckung erzielt werden. Bei vestibulolingual schmalem Interdentalraum wird die interdentale Weichgewebedeckung mittels Mukoperiostlappen mit akzentuiert girlandenförmiger Inzision verbessert. Bei mesiodistal schmalem und vestibulolingual breitem Interdentalraum ermöglicht der gestielte Periostlappen eine vollständige Weichgewebedeckung des Interdentalraums. Entsprechend der mesiodistalen und/oder vestibulolingualen Interdentoaraumbreite ermöglichen unterschiedliche Operationstechniken eine vollständige Weichgewebedeckung des Interdentalraums und schaffen somit günstigere Verhältnisse für die parodontale Regeneration als konventionelle Lappenoperation.
Schlagwörter: Parodontalchirurgie, Lappenoperation, parodontale Regeneration, interdentale Alveolarknochendefekte, infraossäre parodontale Tasche