Seiten: 53, Sprache: DeutschLobinsky, D. / Hoffmann, S. / Müller, H.-P. / Zöller, L. / Eger, T.Bei 55 von 201 (27%) Rekruten der Bundeswehr im Alter von 18 bis 25 Jahren konnte A. actinomycetem comitans in gepoolten Proben subgingivaler Plaque erster Molaren und/oder vier extrakrevikulären Proben (Direktausstriche) isoliert werden. Einhundertfünf Rekruten (52%) konnten nach 12monatiger Dienstzeit nachuntersucht werden. Lokale Mindestzunahmen von 3 mm sowie die sorgfältige Analyse der Mittelwertsänderung der Sondiertiefen und Verteilungsschiefe der Änderungen ergaben bei sieben Rekruten den dringenden Verdacht auf aktive Parodontitis. A. actinomycetem comitans war zu Beginn der Studie lediglich bei einem später "aktiven" Rekruten in einem Zungenabstrich nachgewiesen worden. Nach 12 Monaten wurde das Bakterium bei drei "aktiven" Rekruten in 12 Proben isoliert. Elf Proben waren lediglich zum Zeitpunkt der Zweituntersuchung positiv. Bei den "inaktiven" Rekruten wurde keine Zunahme kulturpositiver Proben beobachtet. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen erstmals eine signifikante Zunahme der oralen Belastung mit einem potentiellen Parodontalpathogen während Phasen aktiver Parodontitis. Obwohl unklar bleibt, ob das "Aufblühen" von A. actinomycetem comitans in der Mundhöhle Ursache oder Folge der Vertiefung parodontaler Taschen ist, sollte die hier beobachtete dramatische Zunahme der Menge eines Pathogens eine Voraussetzung für eine aktive Erkrankung sein.
Schlagwörter: Actinobacillus actinomycetem comitans, chronische Parodontitis, Erkrankungsaktivität, Rekruten