Sprache: DeutschHornecker, ElseNach Organtransplantation wird eine Langzeittherapie mit dem Immunsuppressivum Cyclosporin-A (CsA) durchgeführt, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Als eine der unerwünschten Wirkungen dieses Medikaments treten Gingivawucherungen auf. Die vorliegende Falldokumentation berichtet über einen jungen Nierentransplantat-Patienten mit massiven Gingivawucherungen, der wegen chronischer Abstoßung der Spenderniere wieder dialysepflichtig wurde; die CsA-Therapie wurde abgesetzt und die Wucherungen gingen zurück. Anderthalb Jahre später wurde die CsA-Medikation nach einer zweiten Transplantation wieder aufgenommen; die orale Situation - Mundhygiene, Parodontalzustand, Sanierungsgrad - entsprach zu diesem Zeitpunkt gesunden Verhältnissen. Etwa sechs Monate später traten an der interdentalen Gingiva vereinzelt geringe hyperplastische Veränderungen auf, die im Verlauf der folgenden zehn Jahre nicht weiter zunahmen, sondern eher wieder zurückgingen. Dieses Behandlungsergebnis kann nur mit einem konsequenten Betreuungsprogramm und guter Compliance des Patienten erreicht werden. Bei invasiven zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen muss der speziellen Situation der immunsupprimierten Abwehrlage des Patienten durch eine Antibiose Rechnung getragen werden.
Schlagwörter: Immunsuppression, Cyclosporin-A, CsA-Langzeittherapie, medikamentös bedingte Gingivawucherungen, hyperplastische Veränderungen, Nierentransplantat, antibiotische Absicherung