Seiten: 51, Sprache: DeutschHülsmann, M.Im dritten und letzten Teil dieser Artikelfolge zu epidemiologisch-endodontischen Fragestellungen werden Untersuchungen zur Prävalenz und Qualität von Wurzelkanalbehandlungen und apikalen Parodontitiden aus Deutschland und der ehemaligen DDR vorgestellt. Die Prävalenz von Wurzelkanalfüllungen liegt mit 1,8 bis 7,5% der untersuchten Zähne erheblich unter den Werten der in den Beiträgen I und II vorgestellten Länder. Die Häufigkeit der Parodontitis apicalis wird in den verschiedenen Studien mit 0,6 bis 1,3 Zähne pro Person angegeben. Die Qualität der vorhandenen Wurzelkanalfüllungen wird in neueren Untersuchungen nahezu übereinstimmend in etwa 60% der Fälle als unzureichend bewertet. Der Anteil von Zähnen mit Parodontitis apicalis beträgt bei wurzelkanalbehandelten Zähnen bis zu 60%. Deutliche Veränderungen sind über den Zeitraum von 1983 bis 1995 nicht zu erkennen. Eine Auswertung der Abrechnungszahlen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) ergibt Hinweise auf mögliche Änderungen des vorherrschenden Therapiekonzepts in diesem Zeitraum: Es wurden einerseits weniger Devitalisationen, Mortalamputationen und Trepanationen, andererseits mehr Wurzelkanalaufbereitungen und Wurzelkanalfüllungen abgerechnet. Abschließend werden die Daten aus Deutschland mit denen aus anderen Ländern verglichen. Als Resultat kann konstatiert werden, daß der endodontische Versorgungsgrad in Deutschland geringer und auch die Qualität der endodontischen Versorgung schlechter ist als in anderen Ländern.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Parodontitis apicalis, Prävalenz, Epidemiologie, endodontischer Behandlungsbedarf