Seiten: 261-276, Sprache: DeutschSaunders, ElizabethIn Bezug auf die endodontische Behandlung älterer Patienten existieren viele tradierte und zum Teil falsche Auffassungen. Insgesamt zeigen sich mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede zwischen der endodontischen Behandlung älterer und jüngerer Patienten. Die wichtigste Ähnlichkeit besteht darin, dass unabhängig vom Alter des Patienten Pulpaerkrankungen und die resultierende periradikuläre Parodontitis durch Mikroorganismen verursacht werden. Die Voraussetzungen für die Eliminierung dieser Bakterien und ihrer Endotoxine und für die Prävention einer erneuten bakteriellen Besiedelung des Wurzelkanals sind die biomechanische Präparation bzw. Reinigung und eine hermetische Füllung des Wurzelkanalsystems. Bei der Behandlung biologisch älterer Zähne sind also tatsächlich technische Herausforderungen zu meistern. Die Diagnose des Pulpazustands, insbesondere bei Zähnen mit ausgedehnten Restaurationen, und die Instrumentierung kalzifi zierter Pulpakammern, die in enge und gekrümmte Wurzelkanäle einmünden, stellen besonders schwierige Situationen dar. Es sind genaue Kenntnisse über den physiologischen Alterungsprozess des Pulpa-Dentin-Komplexes erforderlich, um mögliche klinische Probleme zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Nur aufgrund des Alters sollten einem Patienten die potenziellen Vorteile einer endodontischen bzw. restaurativen zahnärztlichen Behandlung nicht verweigert werden.
Schlagwörter: Ältere Patienten, Wurzelkanalbehandlung, Revision, Diagnostik, therapeutische Maßnahmen