Seiten: 155, Sprache: DeutschWichmann, M. / Neukam, F. W.Bei der Versorgung des zahnlosen, stark atrophierten Oberkiefers mit implantatgetragenem Zahnersatz muß ein Kompromiß zwischen ästhetischen und funktionellen Gesichtspunkten geschlossen werden. Nur in wenigen Fällen, in denen alle Implantate exakt an der Stelle der natürlichen Zähne lokalisiert sind, kann der Zahnersatz in Form einer bedingt abnehmbaren Brücke mit tangential aufliegenden Zwischengliedern und subgingivalen Kronenrändern gestaltet werden. In allen anderen Fällen entstehen Schwierigkeiten mit der Hygienefähigkeit des Zahnersatzes und mit der Phonetik. Durch die Versorgung mit einem individuellen Steg und einer über miniaturisierte Attachments gesicherten Deckprothese lassen sich optimale Hygienefähigkeit und ungestörte Phonetik miteinander vereinbaren. Der Prothetiker hat außerdem bei dieser Art der Versorgung einen größeren Spielraum für die Aufstellung der Prothesenzähne. Die Versorgung mit einem individuellen Steg eignet sich besonders bei Obturatorprothesen, nach LKG-Operationen oder bei ungünstiger Implantatlokalisation, da in all diesen Fällen eine größere Schleimhautbedeckung unvermeidlich ist.
Schlagwörter: Hybridprothese, individuell gefräster Steg