Seiten: 373, Sprache: DeutschHaßfeld, St. / Brief, J. / Stein, W. / Ziegler, Chr. / Redlich, T. / Raczkowsky, J. / Krempien, R. / Mühling, J.Die konventionelle Nutzung der zweidimensionalen Panoramaröntgentechnik als Planungsgrundlage bietet keine räumlich korrekten Informationen. Zunehmend wird daher für schwierige implantologische Fälle empfohlen, computertomographische Daten zur Diagnostik zu nutzen. Aktuelle Softwareverfahren ermöglichen eine semiautomatische Markierung des Mandibularkanals mit geringstem Benutzeraufwand und eine dreidimensionale grafisch interaktive implantologische Planung am Bildschirm.
Grundsätzlich bleibt bei diesen zunehmend auf den Markt drängenden CT-Visualisierungssystemen der entscheidende Schritt der präzisen operativen Umsetzung allerdings offen. Im einfachsten Fall können die Planungsdaten zur Herstellung individueller Bohrschablonen genutzt werden. Auch die Anbindung an intraoperative Navigationssysteme ist möglich. Hierbei wird jederzeit die genaue Lage des Winkelstücks in Bezug zum Kiefer des Patienten erfasst. Auf dem Bildschirm lässt sich in Echtzeit die Lage des Bohrers in die CT-Daten einspiegeln. In Knochen oder knochennahen Bezirken kann nach eigenen Erfahrungen und der internationalen Literatur mit einer Genauigkeit von = 2 mm gerechnet werden. Da aus Sicherheitsgründen jedoch der maximal mögliche Fehler die Messlatte für die Entscheidung über den Einsatz solcher Systeme sein muss, ist heute ein routinemäßiger Einsatz im Bereich der dentalen Implantologie sicher noch nicht zu empfehlen. Allerdings ergeben sich durch diese Techniken der computergestützten Chirurgie faszinierende Ansätze einer Indikationserweiterung und Verbesserung der Qualität im Bereich der dentalen Implantologie. Auch der Schritt zur Anwendung eines (zahn)medizinischen Roboters ist nicht mehr weit.
Schlagwörter: Dentale Implantologie, dreidimensionale Visualisierung, Operationsplanung, computerunterstützte Chirurgie, Instrumentennavigationssysteme, Medizinrobotik