Sprache: DeutschTerheyden, Hendrik / Roldán, Juan-Camillo / Miller, Joanna / Jepsen, Søren / Acil, YahyaTrotz hoher Popularität in der implantologischen Praxis ist die Anwendung von PRP (Platelet-rich Plasma) derzeit nicht ausreichend mit Daten belegt. In einem experimentellen Modell der seitlichen Unterkieferaugmentation an der Ratte wurde PRP mit rekombinantem Osteogenic Protein-1 (rhOP-1) unter Verwendung von BioOss® und autologem Knochen als Trägermaterial in einem Zeitraum von 50 Tagen verglichen. Zusammen mit BioOss® stimulierte rhOP-1 signifikant die Knochenregeneration im Gegensatz zu PRP, das keinen messbaren Effekt zeigte. Zusammen mit autologem Knochen wurde im Trend für PRP ein positiver Effekt auf die Knochenregeneration beobachtet, der nicht die Signifikanzgrenze erreichte. Bei ektoper Implantation wurde mit PRP im Gegensatz zu rhOP-1 kein osteoinduktiver Effekt registriert. Im zweiten Experiment wurde in einem Modell zur Sinusbodenaugmentation die Interaktion von PRP mit zahnärztlichen Implantaten in einem Sechswochenzeitraum untersucht. Dabei zeigte sich bei Verwendung von 50 % autologer Beckenspongiosa und 50 % BioOss® kein positiver Effekt des PRP auf die Augmentationshöhe und den knöchernen Oberflächenkontakt der Implantate. PRP erzeugte eine signifikant höhere Knochendichte im Vergleich zur Kontrollgruppe. Im Gegensatz zu rhOP-1 war PRP nicht in der Lage, eine suffiziente Osseointegration im Versuchszeitraum zu bewirken. Die vorliegenden Daten gelten für die hier gewählten experimentellen Bedingungen. Aus den Daten lässt sich keine unmittelbare Anwendung von PRP in der klinischen Praxis ableiten. Weitere Studien sind erforderlich.
Schlagwörter: Bone morphogenetic proteins, Plättchen, Unterkieferchirurgie, Dentalimplantate, Osseointegration