Sprache: DeutschBerten, Johannes Ludwig / Schliephake, Henning / Stiesch-Scholz, Meike / Schwestka-Polly, RainerDie besondere Schwierigkeit einer Behandlungsplanung bei Kindern und Jugendlichen mit Hypodontie und vorzeitigem Zahnverlust beruht zum geringsten Teil auf der in dieser Altersgruppe beschränkten Verfügbarkeit prothetischer Alternativen. Die weitaus größeren Probleme ergeben sich dadurch, dass mit der autogenen Zahntransplantation und dem orthodontischen Lückenschluss zwei weitere Behandlungsoptionen naheliegen. Deren Erfolg ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Für die autogene Zahntransplantation müssen geeignete Zähne zur Verfügung stehen, wobei hier sowohl die Kronenmorphologie als auch der Stand der Wurzelentwicklung zu berücksichtigen sind. Komplexer ist die Problematik beim orthodontischen Lückenschluss, da hierbei auch über Ausgleichsextraktionen in den nicht betroffenen Quadranten entschieden werden muss. Beiden Behandlungsalternativen ist aber eines gemeinsam: Sie müssen in jedem Fall nach kieferorthopädischen Kriterien, das heißt unter Berücksichtigung der Okklusion und Kieferposition, indiziert sein. Im vorliegenden Beitrag wird ein Diagnostik- und Therapieschema vorgestellt, das diesem Anspruch folgt und der notwendigerweise fachübergreifenden Behandlungsentscheidung zwischen orthodontischer, chirurgischer und prothetischer Lösung als klinischer Leitfaden dienen soll.
Schlagwörter: Hypodontie, vorzeitiger Zahnverlust, fachübergreifende Behandlungsplanung, orthodontischer Lückenschluss, autogene Zahntransplantation, dental- und implantatgetragener Zahnersatz