Seiten: 39-50, Sprache: DeutschMericske-Stern, ReginaImplantate mit einem reduzierten Durchmesser können in anatomischen Situationen mit verringerter Knochenbreite des Kieferkamms eingesetzt werden, aber auch bei schmalen Einzelzahn- und kleinen Schaltlücken. Das Ziel dieser Studie bestand in der klinischen Beurteilung von ITI-Implantaten mit einem reduzierten Durchmesser von 3,3 mm. Alle Patienten, die an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik mit Implantaten und Rekonstruktionen behandelt werden, durchlaufen ein chirurgisches und prothetisches Standardprozedere. Anschließend werden sie in die regelmäßige Nachsorge aufgenommen. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von über zehn Jahren 149 zahnlose oder teilbezahnte Patienten mit insgesamt 289 ITI-Implantaten mit einem Durchmesser von 3,3 mm versorgt. Die minimale Beobachtungszeit im Rahmen dieser Studie betrug drei Jahre. Die Implantate dienten zur Befestigung von Hybridprothesen oder totalen Brücken beim zahnlosen Patienten beziehungsweise von Einzelzähnen oder kürzeren Brücken bei teilbezahnten Patienten. Es wurden die kumulative Überlebensrate der Implantate errechnet, alle im Zusammenhang mit den Implantaten auftretenden Misserfolge und Komplikationen analysiert sowie alle prothetischen Komplikationen in drei verschiedenen Kategorien zusammengestellt. Folgende Ergebnisse ließen sich feststellen: Drei Implantate gingen bei derselben Patientin während der Einheilphase verloren. Es wurden vier Implantatfrakturen beobachtet, zwei Frakturen bei Implantaten mit einer Länge von 8 mm, zwei bei solchen mit einer Länge von 10 mm. Die Frakturen traten nach einer Liegedauer von drei, vier, acht und neun Jahren auf. Die kumulative Überlebensrate nach acht Jahren betrug 95,3 %. Vier Implantate zeigten während der Beobachtungszeit eine periimplantäre Infektion, die aber mit entsprechenden Maßnahmen behoben werden konnte. Die prothetischen Komplikationen betrafen Lockerung von Okklusal- und Stegschrauben, Druckstellen durch die Hybridprothese oder notwendige okklusale Korrekturen. Es wurden auch zwei Stegfrakturen beobachtet. Aus der Studie lässt sich ableiten, dass die ITI-Implantate mit reduziertem Durchmesser eine vergleichbare Überlebensrate wie Standardimplantate aufweisen. Es scheint eine leicht erhöhte Frakturgefahr zu bestehen. Zu bedenken ist, dass Ermüdungsbrüche eher Spätmisserfolge darstellen. Es müssen jeweils die entsprechenden Indikationen berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Durchmesserreduzierte Implantate, reduzierte Kieferkammbreite, Überlebensraten, Misserfolge