Seiten: 235-243, Sprache: DeutschKrennmair, Gerald / Weinländer, Michael / Krainhöfner, Martin / Piehslinger, EvaIm Rahmen der vorliegenden Dreijahresstudie wurden implantatgetragene Deckprothesen, die im atrophierten Unterkiefer mit Kugel- oder Teleskopgeschieben stabilisiert wurden, analysiert. Ausgewertet wurden die Überlebensrate der Implantate, der Gewebezustand und die Anforderungen zur Erhaltung der Prothetik. Es wurden 25 Patienten mit zahnlosem Unterkiefer in der interforaminalen Eckzahnregion mit je zwei wurzelförmigen Camlog-Implantaten versorgt. Die Geschiebe wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt: In 13 Fällen wurden Kugelgeschiebe eingesetzt, in zwölf Fällen elastische Teleskopkronen. Für jedes Implantat wurden die Überlebensdauer und die Mobilität (Periotest-Werte) erhoben. Der Gewebezustand wurde über die folgenden Parameter ermittelt: Knochenresorption, Taschentiefen sowie Plaque-, Gingival-, Blutungs- und Zahnsteinindex. Ferner wurden im Rahmen der Beobachtungsdauer anfallende Interventionen zur Erhaltung der Prothetik detailliert ausgewertet und verglichen. Bei den Implantat- und Gewebeparametern zeigten sich keine Unterschiede zwischen den beiden Retentionsmethoden. Im Verlauf der drei Jahre waren in der Gruppe mit den Kugelgeschieben signifikant mehr Komplikationen und erhaltende Interventionen (62 Interventionen) zu verzeichnen als in der Gruppe mit den Teleskopkronen (26 Interventionen; p 0,01). Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass sowohl Kugelgeschiebe als auch elastische Teleskopkronen für isolierte Implantate im zahnlosen Unterkiefer geeignet sind. Unterschiede fanden sich weder beim implantologischen Behandlungserfolg noch beim Gewebezustand. Lediglich technische Komplikationen traten bei den Kugelgeschieben signifikant häufiger auf als bei den elastischen Teleskopkronen.
Schlagwörter: Implantatgetragene Deckprothesen, Kugelgeschiebe, Teleskopgeschiebe, atrophierter Unterkiefer, Implantatüberlebensrate, Prothetik