Seiten: 365-375, Sprache: DeutschTerheyden, HendrikEin günstiger Zeitpunkt zum Wiederaufbau von Hart- und Weichgewebe bei Defekten der Extraktionsalveole besteht unmittelbar nach der Zahnextraktion. Kleine Wanddefekte können nach minimalinvasiver intraalveolärer Zahnentfernung transalveolär mit partikulären Knochentransplantaten versorgt werden. Diese Methode erfordert einen Weichgewebeverschluss der Alveole, beispielsweise durch ein gestanztes freies Gingivatransplantat oder ein Zahnreplantat. Bei mehrwandigen Defekten sind ein offener Wandaufbau mit Knochenblocktransplantaten und ein plastischer Weichteilverschluss notwendig. Die Alternative bei mehrwandigen Defekten ist, zunächst einen Weichteilverschluss durch ein freies Bindegewebe-, ein Gingiva- oder ein Kombinationstransplanat zu erzielen und danach die Knochenrekonstruktion verzögert mit geschlossener Weichteildecke durchzuführen. Das Ziel der Sofort- oder der verzögerten Sofortrekonstruktion von Alveolendefekten besteht in der Prävention der Involution oder des Kollapses der Alveole. Die marginalen parodontalen Gewebe des Zahns sollen ohne Verluste durch das Stadium der Implantatheilung hindurch für die spätere implantatgetragene Restauration erhalten werden.
Schlagwörter: Bindegewebetransplantat, Gingivatransplantat, Alveolenkollaps, Weichgewebemanagement, Hartgewebeaugmentation, Extraktionsalveole, Zahnextraktion