Seiten: 310-325, Sprache: DeutschTirlet, Gil / Crescenzo, Hélène / Crescenzo, Didier / Bazos, PanaghiotisEs gibt in der Zahnheilkunde Fortschritte bei den Adhäsivtechniken und bei den Komposit- und Keramikmaterialien. Diese Fortschritte ermöglichen die Reproduktion einer biomimetischen Übereinstimmung zwischen Restaurationsmaterialien und der umgebenden natürlichen Zahnsubstanz. Die Biomimetik oder Bio-Emulation ermöglicht die Verbindung zweier Grundvoraussetzungen für die aktuelle Therapie: den Gewebeerhalt und die Adhäsion. Dieses aktuelle Konzept erlaubt den Erhalt einer höchstmöglichen Menge an Zahnsubstanz und bietet eine außerordentliche klinische Lebensdauer sowie optimale ästhetische Ergebnisse. Auf diese Art können die biologischen, ästhetischen, biomechanischen und funktionellen Eigenschaften von Schmelz und Dentin erhalten werden. Mittlerweile können Zahnpräparationen verwendet werden, die den Erhalt von Schmelz und Dentin fördern und die Ädhäsion von Brücken im Front- und Seitenzahnbereich ermöglichen. Laut Prof. Urs Belser aus Genf begrenzt dies "den Ersatz früher eingebrachter, mangelhafter Kronen und devitaler Zähne, deren Erhalt zwar berechtigt ist, aber deren struktureller Zustand für ein zuverlässiges Bonding nicht ausreicht."1 Dieser Artikel befasst sich mit Keramikrestaurationen im Frontzahnbereich als besonderem Vorteil der biomimetischen Zahnheilkunde. Zusätzlich wird die Möglichkeit beschrieben, konventionelle Restaurationsarten im Frontzahnbereich als Ergänzung zu aufwendigeren und invasiveren Methoden der Rehabilitation zu integrieren.