Seiten: 115-126, Sprache: Englisch, DeutschMueller, Cornelia Katharina / Mueller, Andrea / Schultze-Mosgau, StefanHintergrund: Ein Zusammenhang zwischen Zahn-/ Kieferfehlstellungen und kraniomandibulärer Dysfunktion (CMD) wird diskutiert. Ziel dieser Untersuchung war die Korrelation von drei typischen CMD-Symptomen (Schmerz, Gelenkgeräusche, Mundöffnungseinschränkung) mit orthodontischen Befunden in verschiedenen Altergruppen.
Patienten und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden ausgewählte orthodontische und funktionsdiagnostische Aufnahmebefunde mithilfe einer multivariaten logistischen Regressionsanalyse korreliert. Insgesamt wurden 697 Patienten drei Gruppen zugeordnet und in die Studie integriert: 1: 7-12 Jahre (n = 297); 2: 13-18 Jahre (n = 302); 3: > 18 Jahre (n = 98).
Ergebnisse: Die mandibuläre Mittellinienverschiebung stellte in den Gruppen 1 (p 0,001), 2 (p 0,001) und 3 (p = 0,008) einen unabhängigen Prädiktor für die Arthralgie/Myalgie dar. Darüber hinaus korrelierte die Mittellinienverschiebung mit den Gelenkgeräuschen (p = 0,009) und Mundöffnungseinschränkungen (p = 0,014) in der Gruppe 3.
Fazit: Durch Longitudinalstudien mit einer kieferorthopädisch behandelten und einer unbehandelten Kontrollgruppe könnte künftig die Möglichkeit einer CMD-Prävention durch Frühbehandlung von mandibulären Mittellinienverschiebungen objektiviert werden.
Schlagwörter: kraniomandibuläre Dysfunktion, Malokklusion, multivariate Analyse