Poster 907, Sprache: Deutsch, EnglischLorenz, Jonas Michael / Schlee, Markus / Lerner, Henriette / Barbeck, Mike / Sader, Robert / Ghanaati, ShahramZielsetzung: Ziel der Untersuchung war es, ein paströses b-TCP basiertes Knochenersatzmaterial zur Socket Preservation und Sinusbodenaugmentation klinisch und histologisch zu untersuchen. Präsentiert werden erste Ergebnisse einer multizentrischen Studie.
Material und Methoden: Nach einem standardisierten Studienprotokoll werden Alveolen von Frontzähnen und Prämolaren nach deren Extraktion mit einer b- TCP-basierten Knochenersatzmaterialpaste (Cersaorb®
Paste, Curasan, Kleinostheim, Deutschland) gefüllt, und das Augmentat mit einer Kollagenmembran abgedeckt. Zudem wird bei reduziertem vertikalem Knochenangebot im Oberkieferseitenzahnbereich eine Sinusbodenaugmentation mit dem gleichen Material durchgeführt. Nach einer Integrationsphase von drei Monaten folgt die Implantation im Bereich der augmentierten Alveole/ augmentiertem Sinus mit der Entnahme einer Trepanbohrung zur histologischen und histomorphometrischen Untersuchung. Zudem erfolgt eine klinische Untersuchung der inserierten Implantate hinsichtlich der Implantatverankerung im augmentierten Alveolarknochen und der erzielten Rot-Weiß Ästhetik.
Ergebnisse: In der Anwendung überzeugte die Knochenersatzmaterialpaste durch sehr gute Handhabung und vereinfachte Applikation. Zudem ist eine vollständige Füllung der Alveole/ des subantralen Raums durch die Adhäsion und Fließfähigkeit der Paste gegeben. Die histologische und histomorphometrische Untersuchung der Knochenersatzmaterialpaste in einer präklinischen in vivo Untersuchung im Tiermodell zeigt eine zweiphasige Anordnung des Augmentationsmaterials in einen inneren Kern und einen äußeren Ring, der verfrühten Bindegewebseinwuchs verhindert. Zudem zeigten sich neu aussprossende Gefäße und keine Anzeichen einer Entzündungs- oder Fremdkörperreaktion auf das Biomaterial im Augmentationsbett.
Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse der zur Socketpreservation und Sinusbodenaugmentation verwendeten Knochenersatzmaterialpaste zeigen sowohl in den bisherigen klinischen als auch in in vivo Untersuchungen eine sehr gute Eignung zur Augmentation nach Extraktion nicht erhaltungswürdiger Zähne sowie für Sinusbodenaugmentation bei reduziertem vertikalem Knochenangebot im Oberkieferseitenzahnbereich. Sowohl Applikation als auch Handhabung sind durch die pastöse Darreichung erleichtert. Histologisch zeigt sich eine gute Gewebeintegration, ausgiebige Gefäßneubildung und keine Anzeichen einer Fremdkörperreaktion.
Schlagwörter: b-TCP, Knochenersatzmaterial, Socket Preservation, Sinusbodenaugmentation, Fremdkörperreaktion