SupplementPoster 884, Sprache: Deutsch, EnglischMöst, TobiasEine tierexperimentelle PilotstudieHintergrund und Ziele: Die Aktivierung von Thrombozyten durch Thrombin, Apoptose und mechanischem Stress führt zur Freisetzung von Mikropartikeln (MP) aus der thrombozytären Oberfläche. MP beeinflussen die Immunantwort, die Hämostase, die Angiogenese und aktivieren knochenbildende Zellen. MP stellen daher einen vielversprechenden Therapieansatz zur Beschleunigung der peri-implantären Defektregeneration dar. Ziel der randomisiert, kontrollierten tierexperimentellen Studie war den Einfluss von MP auf die peri-implantäre Knochenneubildung, die Osseointegration und die Gefäßneubildung in einem standardisierten Defektmodell zu untersuchen.
Material und Methode: Bei sechs Hausschweinen wurden neun standardisierte Defekte im os frontale angelegt und ein Implantat zentral in den Defekt eingebracht. Der Bereich zwischen dem Implantat und dem lateralen Knochen wurde randomisiert mit Thrombozyten + MP (n=18), MP (n=18) gefüllt oder leer gelassen (n=18). Nach 14 und 28 Tagen, wurden Tiere geopfert und die Proben mikroradiologisch, histologisch (Toluidinblau) und immunhistochemisch zur Beschreibung der Angiogenese(Antikörper gegen von Willebrand Faktor) gefärbt.
Ergebnisse: Nach 14 und 28 Tagen konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe hinsichtlich Knochenneubildung und Knochen-Implantat-Kontakt ermittelt werden. An beiden Untersuchungszeitpunkten war die Gefäßneubildung in der Thrombozyten + MP Gruppe signifikant gesteigert.
Schlussfolgerung: Mikropartikel stellen eine vielversprechende Behandlungsoption zur Steigerung der peri-implantären Gefäßneubildung dar. Um deren Einfluss auf die peri-implantäre Knochenneubildung zu ermitteln sind längere Untersuchungszeitpunkte nötig.
Schlagwörter: Mikropartikel, Implantat, Knochenregeneration, Histologie, Immunhistochemie, Tierversuch